Defekte Wasserrohre oder ein undichtes Dach bleiben in vielen Fällen erst unentdeckt. Leichte Verfärbungen an schlecht einsehbaren Ecken werden oft zu spät entdeckt. Meistens kommt mit der Feuchtigkeit auch der Schimmel. Doch jetzt kennt man noch nicht die Ursache. Woher kommt der Wasserschaden? Welche Leitungen sind betroffen? Da in vielen Häusern die Wasser- und Heizungsrohre hinter Putz oder unter Fliesen verlaufen, kann man sie nicht sofort sehen. Das Öffnen der Decken und Böden ohne vorherige Prüfung ist teuer und sehr ungenau. Deshalb führte man die Leckortung als Dienstleistung ein, die von Eigentümern, Gutachtern oder Versicherungen angefordert wird.
Sollte der Installateur kein direktes Leck erkennen können, schaltet die Gebäudeversicherung die Leckortung, zum Beispiel von trosan GmbH, ein. Die Aufgabe der Mitarbeiter besteht darin, den Ort des Wasseraustritts zu bestimmen. Dahinter steckt auch der Gedanke, dass die betreffende Versicherung nicht jeden Schaden übernimmt. Findet der Service einen Ansatzpunkt, der den Versicherungsgeber einbindet, übernimmt dieser auch die Kosten für die Ortung. Der Auftragnehmer sendet sein Ergebnis an die Versicherung, die die Bezahlung direkt übernimmt. Um einen mittleren Keller sowie das Erdgeschoss zu vermessen, werden beispielsweise vierhundert Euro veranschlagt.
Zuerst prüft der zuständige Mitarbeiter die betroffenen Räume und die dazugehörigen Decken. Im Anschluss wird der Boden sowie die Wand des darüberliegenden Bereichs untersucht. Kommt das Wasser vom Dach, muss die Ortung hier ebenfalls erfolgen.
Für diese Aufgaben setzt die Leckortung verschiedene Messgeräte und Techniken ein.
Hierzu gehört die Widerstandsmessung. Diese Geräte fanden zuerst in der Forst- und Landwirtschaft Anwendung, um die verwertbaren Hölzer definitiv zu finden.
Doch wie wird die Messung durchgeführt? Hierzu gehören zwei Elektroden. Über sie wird der elektrische Widerstand gemessen, der mit einem bestimmten Baustoff verbunden ist. Steigt die Feuchtigkeit, nimmt der Widerstand zu. Es gibt ein Alarmsignal und eine digitale Darstellung.
Einschlagelektroden sind hingegen bei der Feuchtigkeitsmessung von Oberflächen im Einsatz. Sollte die Feuchtigkeit in einer tieferen Schicht sitzen, werden besondere Messsonden benötigt. Dazu werden Löcher in den Beton oder das Holz gebohrt. Gegebenenfalls fügt man auch spezielle Fugen ein.
Ein besonderes Verfahren der Leckortung stellt die kapazitive Feuchtemessung dar. Sie wird bei der Messung der Feuchtigkeit benötigt, wenn sich Fliesen zwischen dem Messgerät und dem Rohrbruch befinden. Das gilt auch für den Estrich. Ist dieser feucht, gibt das Gerät ein Signal. Mit dem Gerät folgt der Mitarbeiter jedem Leitungsverlauf oder einer bestimmten Fläche. Erreicht er ein Leck, schlägt die Technik an und der Installateur kann dort den Putz oder die Fliesen punktgenau öffnen und das schadhafte Rohr schließen. Handelt es sich um ein defektes Flachdach, ruft man den Dachdecker, der neue Bitumenbahnen verschweißt und so für einen trockenen Innenraum sorgt.
Was bringt die Leckortung?
Wade Sanders
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