Der Boden, auf dem wir stehen, ist der Untergrund, der nicht nachgibt. Diese simple Wahrheit wird im Alltag durch Fußböden und Bodenbeläge gewährleistet, die teilweise starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. In diesem Zusammenhang werden Fußbodenbeläge heutzutage vor verschiedene Anforderungen gestellt, welche den Grad der Nutzung in den Mittelpunkt rückt. Die sogenannte Nutzungsklasse von Bodenmaterial und Untergrund trennt somit klar zwischen privat, gewerblich und industriell genutzter Handelsware. Dabei richtet sich das Maß der Materialgüte am Nutzungsgrad, der Frequentierung sowie an weiteren Aspekten, die ein Fußboden von heute erfüllen muss. Ein Fußboden besteht aus verschiedenen Schichten, welche im Rohzustand aus der Rohdecke, einer Trennschicht sowie dem Estrich bestehen. Diese sogenannte Rohdecke wird ebenfalls »Tragschicht« genannt und schließt den Bodenbelag sowie die Unterkonstruktion mit ein. Ein Betonboden ist somit etwas komplett anderes als ein Systemboden, der über Kanalsysteme und Hohlräume verfügt. Die Bodenbeschichtung eines Betonbodens wiederum kann im Zuge einer fachgerechten Betonbodensanierung erfolgen oder nicht.
Die sichtbare Oberfläche kann sich demzufolge massiv voneinander unterscheiden. Sichtbeton ist somit etwas gänzlich anderes als Estrich oder andere Bodenbeschichtungen. Diese ergänzen vielmehr den Betonboden und können aus Kalziumsulfat, Gussasphalt, Kunstharz, Zement und vielen anderen Materialien mehr bestehen. Im Mittelpunkt der Sanierung eines Betonbodens stehen Fehlstellen, die den Beton massiv beschädigt haben. Hauptgründe dafür sind oftmals Feuchtigkeit, Salze sowie Kohlendioxid, welche die Alkalität des Trägermaterials verändern. Dabei kommt es zur Volumenvergrößerung sowie Korrosion von Stahl, was den Untergrund mit der Zeit sprengt. Um diesen beschädigten Beton auszubessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Definitionsgemäß handelt es sich bei einer Betonbodensanierung beziehungsweise Instandsetzung, um eine visuelle und funktionstechnische Wiederherstellung von Betonbauteilen oder Betonbauwerken. Es ist somit nicht nur der Fußboden, der mit den Jahren in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern ebenfalls die Fassade, der Balkon oder Stahlbeton als Beispiel.
Während bei einer Fassaden- und Balkonsanierung auf den Aufbau der Trägersubstanz Rücksicht genommen wird, kann eine Betonbodensanierung auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Generell gilt: Ist die Funktion oder Tragfähigkeit eines Betonbodens beeinträchtigt, sollte dieser saniert werden. Dies ist oftmals der Fall, wenn durch eine Karbonatisierung beziehungsweise durch Chloride und Sulfate der Beton stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. In diesem Fall korrodiert dessen Bewehrung, was den Beton spröde und poröse macht. Der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton unterscheidet nunmehr vier Instandsetzungsprinzipien voneinander: R, W, C Coating und K Kathode. Das Instandsetzungsprinzip R wird ebenfalls Realkalisierung bezeichnet. Mithilfe eines basischen Mittels wird hier eine Passivschicht auf die freigelegte Stahloberfläche aufgetragen. Dies ist gerade bei Chlorid belasteten Fußböden und Betonbauteilen zu empfehlen. Das Instandsetzungsprinzip W ist hingegen für Betonstrukturen gedacht, die von eindringendem Wasser beschädigt wurden. In der Regel werden hierfür Oberflächenschutzsysteme genutzt. Beim sogenannten C Coating wird die Betonbewehrung mithilfe einer Armierung, das heißt, Korrosionsschutzstoffen überzogen.
Die fachgerechte Betonbodensanierung
Wade Sanders
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